Generation Z: wirklich zu nichts zu gebrauchen oder einfach anders?

Über die letzten Wochen wurde dieses Thema ja sehr brisant diskutiert. Immer wieder gibt es Meinungen oder Artikel dazu. Videos von TikTokern, die in Tränen ausbrechen oder auch Führungskräfte die an Ihre Grenzen kommen, weil Sie es nicht gewohnt sind mit „derartigen Ansprüchen und Verhaltensweisen“ umzugehen.
Deshalb stelle ich gerne auch mal meine Sicht, die Sicht eines Millenials zu Verfügung:
Elisabeth Troiano, Geschäftsführende Gesellschafterin bei YUM-Leadership GmbH, Münche

Meine kurze Antwort vorweg:

„Die Generation Z kann es sich schlichtweg leisten, anders zu sein, ist jedoch genauso wie alle anderen Generationen durchaus zu gebrauchen – Wir Millenials können bei der Integration in die Organisationswelt dabei gut behilflich sein und Brücken bauen.“

Zur Generation Z: Diese Generation ist einfach anders aufgewachsen. Von Kleinauf waren Social Media, Handys, Ipads, PCs und co. Teil ihres Lebens. Sie haben gelernt, dass das Leben voller Möglichkeiten ist. Mit einem Klick kommt man oft schon direkt ans Ziel – bekommt die Information, die man gerade braucht oder bestellt das nächste Gadget, dass dann direkt morgen geliefert wird. Innerhalb kürzester Zeit passieren viele Dinge und nichts ist unmöglich. Auch später auf dem Arbeitsmarkt haben sie diese Möglichkeiten und können selbst entscheiden, was sie arbeiten wollen und zu welchen Konditionen.

Unterm Strich heißt das schlichtweg:
Sie zeigen deswegen anderes Verhalten, weil sie es können! Und das heißt nicht, dass es die anderen Generationen anders gemacht hätten unter diesen Umständen.

Ich denke, jeder will doch das Gleiche: Glücklich sein im Leben, leben um zu leben und nicht um zu arbeiten, sich weiterentwickeln, Dinge lernen und erkunden, gesehen, angenommen und wertgeschätzt werden, nicht nur für den eigenen Beitrag, sondern als ganze Persönlichkeit.

Deswegen geht es (unabhängig der Generationen) immer darum:

  • wie kann ich die Arbeit gut in mein Leben integrieren
  • das machen, was mich erfüllt und Spaß macht
  • einen Job ausüben, in dem ich etwas bewirke und mich weiterentwickle
  • ein Team bzw. ein Unternehmen finden, in dem ich mich wohlfühle
  • denn damit bin ich in meinem Element und somit eh immer am besten!

Für mich ist einer der Schlüsselfaktoren für gute Zusammenarbeit das Team. Gute Teams sind erfolgskritisch und identitätsstiftend. Dort ist der Ursprung der kulturellen Heimat der einzelnen Teammitglieder aber auch des ganzen Teams und des ganzen Unternehmens, nur dort kann Komplexität gemeistert werden.

Unser Credo bei YUM Leadership ist deshalb: Wir wollen Menschen und Teams in ihrer Entwicklungs- und Veränderungskompetenz stärken und ihnen die Möglichkeit geben, eine neue zukunfts- und beziehungsorientierte Haltung zu erlangen – um sie damit für den radikalen Wandel, das rasante Tempo und die anspruchsvollen Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.

Deswegen ist auch die Zusammenstellung im Team und der Umgang im Miteinander so wichtig. Die jungen und frischen Perspektiven sowie das Möglichkeitsdenken, wie das der Gen Z sind wichtig, um frische Impulse einzubringen. Die „Silberrücken“ bringen die nötige Erfahrung und Ruhe mit und wir Millenials sind dabei Übersetzer und Brückenbauer, denn wir sind mit beiden Welten sehr vertraut und können beide Sichten leicht einnehmen.

Im Umgang mit der Gen Z (und auch aller anderen Generationen) geht es aus unserer Sicht vor allem darum,

  • Talente individuell zu fördern
  • echte Beziehungen aufbauen und das Miteinander zu stärken
  • Vertrauen im Team und in der Führung zu fördern und erlebbar zu machen.
  • Darüber entstehen dann Teamverständnis, Spaß, Leistung und Erfolg!

Wichtig ist also einen glaubwürdigen, authentischen Unterschied herzustellen, einen Weg zu finden generationsübergreifend gut und wertschätzend zusammenzuarbeiten, die Mitarbeiter zu halten und ihnen eine Teamheimat und vor allem auch individuelle Perspektiven zu bieten.

Weil die Generation Z damit aufgewachsen ist, schnell zu bekommen, was sie wollen und zudem immer viele Möglichkeiten zu haben, holen Sie sich auch das, was ihnen gut tut und fordern aktiv Augenhöhe und Wertschätzung ein.

Das ist auf den ersten Blick ein Luxus – aber viele Möglichkeiten zu haben und sich nicht alles erkämpfen zu müssen ist auch nicht immer leicht und einfach – es hat alles sein Pro und Contra. Die Generation Z wünscht sich von Anfang an, ernst genommen zu werden und damit vor allem gute Möglichkeiten, das künftige Team und die neue Firma kennen zu lernen.

Darauf sind die Talent-Recruiting-Prozesse auszurichten. Neben der fachlichen Eignung und dem Blick auf Potentiale, sind dabei vor allem kommunikative und kulturelle Aspekte von Bedeutung.  Unternehmen, die hier gute Dialogformate als echte Begegnungsplattformen und Teamerlebnisse anbieten, haben die Nase vorn. Diese Arbeitgeber sorgen für ein gutes Image und haben daher kein großes Nachwuchsproblem. Unter der Gen Z spricht sich herum, wer hier führend ist und es entsteht ein regelrechter Run zu diesen Unternehmen.

Millennials wie ich sind  als Vermittler zwischen der Generation Z, den Boomern und anderen Altersstufen gefragt, können daher aktiv mithelfen, Brücken zu bauen. Denn wir Millenials kennen beide Welten – die vor Social Media und die mit. Wir haben die Entwicklung von den „jungen Wilden“ hin zu den „oldies“ auch schon durchgemacht und sind nun etwas im Arbeitsleben unterwegs, heißt wir kennen bereits die vorhandenen Arbeitsumgebungen. Wir haben den Wandel am Markt und im Miteinander selbst miterlebt und das Aufprallen verschiedener Generationen und Sichten ist nichts Neues.

Bei YUM Leadership arbeite ich seit ca. 5 Jahren mit meinem Vater Peter Mann zusammen, seit diesem Jahr gemeinsam mit ihm als geschäftsführende Gesellschafterin. Wir begleiten, trainieren, coachen und profilen vorwiegend Management-Teams u.a. als Generationen-Duo in unterschiedlichen Kontexten.

Unsere Kunden schätzen uns als Sparringspartner für eine generationenübergreifende Zusammenarbeit auf Augenhöhe, denn die aktuellen Probleme, Herausforderungen und Konfliktfelder haben wir selbst auch in unserem eigenen Familienunternehmen erlebt und erfolgreich überwunden. Dadurch sind wir für sie ein lebendiges Rollenmodell für erfolgreiche generationsübergreifende Zusammenarbeit.

In unserem Familienunternehmen arbeiten wir deshalb am liebsten systemisch, multiperspektivisch sowie generationsübergreifend und haben dabei immer die Wechselwirkungen und Zusammenhänge von Strategie, Struktur und Kultur im Blick. Wir beraten, trainieren, coachen und begleiten Einzelpersonen und Teams, mit dem Ziel sie zukunftsfähig aufzustellen und auszurichten.

In der Zusammenarbeit mit unseren Kunden legen wir neben den schon angesprochenen Punkten, besonderen Wert darauf, folgende Aspekte und Spannungsfelder in Einklang zu bringen:

Beziehungsgestaltung vs. Performance und höchste Qualitätsansprüche
Reflexion vs. Umsetzung und effiziente Ergebnisorientierung
Tradition & Werte vs. Kreativität und Innovation

Denn es geht nicht nur darum die “neue Generation Z” in den Blick zu nehmen, zu verstehen und zu beleuchten, sondern das Gesamtbild zu sehen und in die erfolgreiche generationsübergreifende Zusammenarbeit einzusteigen.

Elisabeth Troiano, YUM Leadership: www.yumleadership.com

 

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